It’s fun to lose and to pretend
Beachtlich: das Musikvideo zu Smells Like Teen Spirit von Nirvana unter der Regie von Samuel Bayer begleitet anschaulich den damals noch bevorstehenden Aufstieg der Band aus dem musikalischen Underground in den Mainstream. Und nimmt diesen gleichsam vorweg, handelt es sich dabei doch um die erste Single aus dem Album Nevermind (1991), dem Major-Debüt von Nirvana, und um den damit auch gerade erst stattfindenden kommerziellen Durchbruch.
Dargestellt werden mit diesem erwartete mögliche Veränderungen nicht nur mittels Songtext.
Es wird vielmehr (ironisch) zu der Darbietung der Band eine neue Fangemeinde in einer Schulkulisse / Turnhalle gezeigt, abwartend, dann tanzend und auch randalierend und umgeben von mobilisierenden Cheerleadern und einem mitwirkenden Hausmeister. Deren schwarze Bekleidung mit einem ‚A‘ versehen projiziert die Underground-Symbolik, wie dann auch geschehen, schon modisch in den Mainstream der 1990er Jahre.
Das Konzert der Band wird insgesamt inszeniert als eine Konfrontation des Underground mit dem Mainstream (Schule), die in einem Aufruhr endet.
Ob es sich dabei um verbreitete Underground-Vorbehalte auch der Band gegenüber den neuen Fans beim Wechsel zum Majorlabel handelte oder gar um eine dann sich selbst erfüllende Prophezeiung, vermag ich jetzt nicht zu entscheiden. Der Weg hingegen scheint bewußt eingeschlagen worden zu sein.
Nach längerem Meditieren über den Clip und nach mittlerweile – auf den Tag genau – fast dreißig Jahren seit dem Erscheinen der Single ist mir das auch deutlicher geworden.
Nirvana – Smells Like Teen Spirit
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4.12.2021
Nach der Erstveröffentlichung sollte es noch drei Monate dauern bis ich den Song im Dezember 1991, also vor nunmehr dreißig Jahren, im (nahe gelegenen) Jugendzentrum erstmals und zu später Stunde wahrnehmen und für mich entdecken konnte. Er unterschied sich dabei auch in besonderer Weise von der gewohnten und dort üblichen Musik.
Das Album Nevermind hörte und erwarb ich im Folgemonat Januar dann an dem Tag, an dem sich der allgemeine Hype um Nirvana hierzulande auch besonders intensiv auszuweiten begann: mit ihrem Einstieg in die Top 10 Single Charts.